Projekt PASA: Public Warning and Alert System for Austria

Hintergrund

In den meisten Krisen- und Katastrophensituationen hängt die Effektivität des Zivilschutzes sowie die Effizienz von Einsatzorganisationen stark vom Grad der Mitarbeit oder der Interferenz seitens der Zivilbevölkerung ab, die z.B. helfen kann, Evakuierungsmaßnahmen zügig zu gestalten, sich in kritischen Gefahrensituationen zeitgerecht in die Sicherheit von Gebäuden zu begeben oder wichtige Verkehrsverbindungen zu entlasten. Im aktuellen Ansatz in Österreich erfolgt die Warnung und Alarmierung der Bevölkerung ausschließlich grobgranular über die Sirenen und über den Rundfunk, wohingegen der aktuelle Stand der Technik es ermöglichen würde, die Bevölkerungsgruppen über mehrere Informationskanäle (wie z.B. Mobiltelefone) schnell und mittels georeferenzierter Methoden punktgenau zu erreichen, präzise mit relevanten Informationen zum Geschehen vor Ort zu versorgen und somit deren Schutz und Zusammenarbeit mit den Einsatzorganisationen im Sinne einer Sicherheits- und Gesamteffizienzsteigerung beträchtlich zu optimieren.

Um die Kommunikation der Zivilschutzbehörden mit der Bevölkerung zu verbessern, wird im vorliegenden Projekt PASA (Public Warning and Alert System for Austria) in einem interdisziplinären Ansatz ein neuartiges, ganzheitliches Alarmierungskonzept für Österreich entwickelt. Zu diesem Zweck wird PASA die entsprechenden Präferenzen der Bevölkerung sowie der öffentlichen Bedarfsträger erheben, um darauf basierend gezielt gesellschaftliche, organisatorische und technische Anforderungen zu definieren, die in die Spezifikation einer neuen Alarmierungsarchitektur für Österreich einfließen werden. In der nächsten Projektphase werden die wichtigsten Bestandteile der neuen Architektur mitsamt der zu berücksichtigenden Alarmierungskanäle in Form eines Proof-of-Concept implementiert und anschließend sowohl mit den Bedarfsträgern als auch mit repräsentativen Gruppen aus der österreichischen Bevölkerung evaluiert, um zu präzisen qualitativen und quantitativen Aussagen zur Reichweite, Akzeptanz und Effizienz des angedachten Lösungsansatzes zu gelangen. Das neue System wird darüber hinaus die komplexe föderale Gesetzeslage in Österreich und die daraus abgeleiteten verschiedenen Zuständigkeiten und Rollen der zuständigen Organe (Gemeinde, Bezirk, Land, Bund) abbilden, wozu das Projekt neben der sozialwissenschaftlichen und technischen Forschungsarbeit eine laufende Überprüfung der Kompatibilität der angedachten Lösungen mit dem vorgegebenen rechtlichen Rahmen durchführen wird. Im Sinne einer optimalen Verwertung der Ergebnisse hat das PASA Projektkonsortium mit den Katastrophenschutzbehörden der österreichischen Bundesländer vereinbart, im Rahmen der gemeinsam seitens des Bundesministeriums für Inneres und der Bundesländer geführten Fachgruppe Technik des Staatlichen Krisen- und Katastrophenschutzmanagements (SKKM) die im Projekt gewonnenen Erkenntnisse laufend in die neuesten Planungen auf Bundes- sowie auf Landesebene einfließen zu lassen. Gleichzeitig wird die SKKM-Fachgruppe Technik dafür sorgen, dass PASA laufend mit den aktuellsten technischen Anforderungen der wichtigsten öffentlichen Bedarfsträger in Österreich versorgt wird, womit sichergestellt ist, dass die in PASA durchgeführte interdisziplinäre Forschung zu einem optimalen Mehrwert für die gesamte österreichische Gesellschaft führen wird.

 

Das Projekt wird innerhalb des Sicherheitsforschungs-Förderprogramm KIRAS durch das Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) gefördert.